erzählen



Es war einmal...

2012 ließ ich mich im Rahmen des Projektes "ErzählZeit Frankfurt" von Sabine Kolbe und Marietta Rohrer-Ipekkaya (Erzählerinnen von "ErzählZeit" und dem Pilotprojekt "Sprachlos") zur Erzählerin ausbilden und erzählte seitdem im Rahmen des Projektes an Frankfurter Grundschulen und während eines einjährigen Auslandaufenthaltes auch an deutschen Auslandsschulen in Argentinien. 2016 wurde ich Gründungsmitglied des ERZÄHLRAUM e.V. der sich der Vermittlung des freien Erzählens in Sachsen widmet.

Ich erzähle auf deutsch und englisch und im zweisprachigen Tandem mit der tschechischen Schauspielerin Jana Podlipná. Ich erzähle in Grundschulen, Kitas, Museen, Theatern, im Wald, auf der Wiese und überall dort, wo das freie Erzählen bekannt oder noch unbekannt ist.


Von und mit großen und kleinen Helden erzählen

Ein Erzählprojekt für Grundschulen in Sachsen
(ERZÄHLRAUM e.V.)


Einmal in der Woche kommt die Erzählerin direkt in den Unterricht. Im Gepäck hat sie immer wieder eine neue Geschichte aus dem reichen Schatz der deutschen und internationalen Märchen und Mythen. Sie erzählt frei in der unveränderten poetischen Sprache. Durch die Unterstütztung von Mimik und Gestik ist sie auch für nicht muttersprachliche Kinder verständlich.

Über ein ganzes Schuljahr lernen die Kinder einer Erzählung zuzuhören, sich zu konzentrieren und Bilder in ihren Köpfen entstehen zu lassen. Sie erfahren Gemeinsamkeit und einen künstlerischen Gegenpol zu Fernsehkonsum oder Computerspielen.

Jede Woche erzählen ein oder mehrere Kinder das zuletzt gehörte Märchen nach. Automatisch übernehmen Sie die Redeweise der Erzählerin, das von ihr verwendete Präteritum und auch den unbekannten Wortschatz. Nach und nach beginnen sie eigene Geschichten zu erfinden; aus Zuhörern werden Erzähler.


"Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Zaubermittel, daß ihr Kind stillsitzen und aufmerksam zuhören lässt, das gleichzeitig seine Fantasie beflügelt und seinen Sprachschatz erweitert, das es darüber hinaus befähigt, sich in andere Menschen hinein zu versetzen und deren Gefühle zu teilen, das auch noch sein Vertrauen stärkt und es mit Mut und Zuversicht in die Zukunft schauen lässt.

Dieses Zaubermittel existiert: Es sind die Märchen, die wir unseren Kinder erzählen oder vorlesen. Märchenstunden sind die höchste Form des Unterrichtens."


(Prof. Dr. Gerald Hüther "Weshalb Kinder Märchen brauchen")





Deutsch - Tschechisches Erzähltheater

Zusammen mit Jana Podlipná erzählt Jule Richter auch in einem deutsch-tschechischem Tandem. Kennengelernt haben sich die beiden Schauspielerinnen über das mehrsprachige Erzählprogramm des Kulturraumes Oberlausitz-Niederschlesien "Erzählen - Ein Schatz für die Zukunft", in welchem die Sprachen der Grenzregion Polnisch, Tschechisch, Sorbisch und Deutsch durch das mehrsprachige freie Erzählen von Märchen in Kinderherzen und -köpfen Einzug halten sollen.

Wir übersetzen nicht, sondern stricken abwechselnd auf Tschechisch und Deutsch am roten Faden der Geschichte. Schon während des ersten Märchens verstehen die Kinder die narrativen Muster und wissen nach Reh und Bär muss ein weiteres Waldtier auftauchen, auch wenn dies in der Nachbarsprache genannt wird. Stimmenimitation und Geräusche sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des zweisprachigen Erzählens: Die Kinder wissen, wer so schief singt (egal ob auf Tschechisch oder Deutsch) ist definitiv nicht die Spatzenmama. Und sie erkennen ein gackerndes Huhn, egal in welcher Sprache es dies tut.



"Vom dummen Honza - O hloupem Honzovi"

Das tschechisch-deutsche Tandem erzählt mit großer Lust vom einfältigen Honza und begleitet ihn auf seinem Weg die Elbe entlang bis zum salzigen Meer. Alles was sie dazu brauchen sind ein paar Requisiten, ihre Begabung in Mimik und Gestik und ein sprachenübergreifender Humor. Denn neben tschechisch und deutsch fällt schon auch mal ein spanischer oder russischer Satz für exotische Würze. Ein Sprachwirrwarr eben um Kindern jeden Alters Lust auf Sprache, egal welche, zu machen.

Dauer: 45 min
Alter: ab 4 Jahren
Spielfläche: mind. 2x3 m
Bühne: nicht nötig, direkt in der Kita spielbar
Kosten: 400,- (VB) + Fahrtkosten
Buchung: mail@jule-richter.de


Interview LaNa
O Hloupém Honzovi



"Archa - Ein tierisch nasses Abenteuer"

Was passiert, wenn es regnet und regnet und einfach nicht aufhören will zu regnen? Vielleicht wird am Ende noch die ganze Erde überflutet? Was ist zu tun? Was?

Was so alles passiert, wenn Tiere sich gegenseitig Streiche spielen, wenn Tiere aus dem Wald plötzlich auf welche aus dem Dschungel treffen und wenn ein schwaches Tier dem stärksten mal die Stirn bietet, erzählen Jana Podlipná (tsch.) und Jule Richter (dt.). Wie schon in ihrem letzten Erzähltheaterstück "Vom dummen Honza" können kleine und große Kinder dabei die Nachbarsprache mit Spaß und Spannung und ohne Vorkenntnisse kennen lernen, eben auf eine tierisch andere Art und Weise.

Dauer: 45 min
Alter: ab 4 Jahren
Spielfläche: mind. 2x3 m
Bühne: nicht nötig, direkt in der Kita spielbar
Kosten: 400,- (VB) + Fahrtkosten
Buchung: mail@jule-richter.de


Archa - promoklé dobrodružství



Erzählkunst meets Clownerie

Seit 2018 arbeiitet Jule Richter mit der Clownin Ciboulette alias Yaëlle Dorison zusammen. Die neugierige und naive Clownsfigur bringt die erfahrene Erzählerin zum Reden, manchmal zum Stottern und gemeinsam mit dem Pubilkum immer wieder zum Lachen.


"Liebe, Sex und Zärtlichkeit für Ciboulette" -
Erotische Aufklärungsgeschichten

Tja, wie sag' ich's meinem Kinde? Ciboulette ist zwar kein Kind, aber nach Clownsjahren erst 9 Jahre alt und wenn sie auf ihre direkte kindliche Art Fragen stellt, fangen die Erwachsenen an zu stottern. So geht es auch Erzählerin Jule Richter. Deshalb antwortet sie mit dem, was sie am besten kann: Sie erzählt Ciboulette Geschichten. Mit Sex-Appeal und feinster poetischer Sprache. Sie werden ganz genau verstehen worum es geht. Aber Ciboulette? Wir werden sehen...

Dauer: 80 min
Alter: Für Erwachsene und große (!) Kinder
Spielfläche: mind. 2x3 m
Bühne: nicht nötig
Kosten: 500,- (VB) + Fahrtkosten
Buchung: mail@jule-richter.de



"Die 13 isländischen Weihnachtsmänner" -
Eine Weihnachtsgeschichte mit Hindernissen

In Island gibt es sage und schreibe 13 Weihnachtsmänner. Hätten wir auch gern. Oder vielleicht doch nicht? Die 13 Gesellen sind nämlich eigentlich Trolle. Und ihre Mutter, die jahrhunderalte alte Trollfrau Gryla hasst Weihnachten. Wie sie versucht zu verhindern, dass Wurststibitzer, Fensterglotzer, Kesselkratzer und der Rest der Brüder zu den Kindern gehen, zeigen und erzählen mit viel Humor und Körpereinsatz Clownin Ciboulette und Erzählerin Jule Richter.

Dauer: 45 min
Alter: Für die ganze Familie, ab 4 Jahren
Spielfläche: mind. 2x3 m
Bühne: nicht nötig
Kosten: 400,- (VB) + Fahrtkosten
Buchung: mail@jule-richter.de



Märchenprogramme

Neben der Durchführung des Ganzjahres-Projektes bietet die Erzählerin auch Märchenprogramme für Erwachsene und Kinder jeden Alters an.


Warum die Liebe blind ist - Wenn die Gefühle reden könnten
Märchen für Erwachsene

Küken suchen Mama
Tierische Geschichten für die Kleinsten - ab 3 Jahren

Von Wasilissa und Iwanuschka
Russische Zaubermärchen - ab 6 Jahren

Die Schneeseekleerehfee
Kunstmärchen und Balladen - ab 7 Jahren


"Die Abenteuer von Paí Luchí"
Lügen-Geschichten aus Südamerika - ab 8 Jahren


Sie wollen Märchen zu einem bestimmten Thema?
Kein Problem, sprechen Sie mich an!




Kleine Wunder - Warum erzählen wirkt

Viele der Beschreibungen und Schilderungen von Erzählmomenten sprechen von magischen Momenten oder auch davon, wie "überraschend schnell" Kinder lernen, gut zu zuhören, wie sie quasi über Nacht komplizierte Wörter und Sachverhalte beherrschen, die man vorher lange vergeblich versucht hat einzuüben. Wie geht das? Wie kann man diese besondere "magische" Wirkung des Erzählens erklären?


Vier Erklärungsversuche:

a) Wichtig ist die Kombination von Kognition und Emotion, von erfahrenen Inhalten und Mimik, Gestik, Stimmungen. Oder wie eine Erzählerin es beschreibt:

"Bei den Märchen hören alle zu, sind unheimlich aufgeregt, diese emotionale Anteilnahme verbindet natürlich auch. Sie haben alle einmal in der Woche ein gemeinsames, großes, sie emotional bewegendes Erlebnis."

Eine Erklärung für die auch häufig beschriebenen guten Erinnerungsleistungen der Kinder könnten basale Grundlagen auf neuronaler Ebene sein. So haben Neurowissenschaftler (vgl. Spitzer 2003) schon lange darauf hingewiesen, dass positive Emotionen in das Lernen eingebunden die Effektivtät des Gelernten und vor allem auch des Erinnerten erheblich steigern.


b) Unter dem Einfluss der narrativen Psychologie (Bruner 1997, Kraus 1996) geht man heute davon aus, dass zentrale Identitätsfragen auch in Akten der Selbstnarration beantwortet werden. Menschen tauschen nicht nur Geschichten über andere aus, sondern auch über sich selbst. Die Identitätsforschung spricht von Kernnarrationen, die wir in unserem Leben mehrfach ändern und mit uns selbst und anderen kommunizieren. Die Fähigkeiten des Erzählens erlangen damit auch eine wichtige Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung (Keupp et al. 2006).


c) Erzählen schafft einen Gegenpunkt zur informations- und bildüberladenen aktuellen Medienwirklichkeit.

"Dadurch, dass mit so minimalistischen Mitteln in dem ganzen Setting gearbeitet wird, haben die Kinder überhaupt eine Chance, sich in Ansätzen auf ihre fünf Sinne zu reduzieren, sich wieder zu besinnen. Wo haben wir das sonst im normalen Alltag."
(Lehrerin)

Wenn man so will, ist Erzählen auch deshalb so effektiv, weil es lebendig ist, ohne zuviel Effekthascherei zu betreiben.


d) (Und) Erzählen schafft immer wieder die oben beschriebenen integrativen Momente. Erzählen baut Brücken und verbindet über Grenzen hinweg.


(aus Evaluation ErzählZeit- IPP 2011)



Weitere Informationen unter:

ErzählZeit
Erzählzeit Frankfurt
ERZÄHLRAUM e.V.



Referenzen/Zertifikate:

Erzähler-Ausbildung Zertifikat
Referenz Goethe-Schule Buenos Aires, Argentinien
Referenz Deutschlehrer-Kongress Rosario, Argentinien
Zwischenbericht Instituto Ballester, Buenos Aires Argentinien






























Jule Richter folgt bei ihren ErzählZeit-Projekten in Idee und Konzept dem Berliner Projekt ErzählZeit unter der Leitung von Sabine Kolbe und Prof. Wardetzky (UdK).